Wald- & Wasserwelten

LIFE+ Projekt "Villewälder" ist UN-Dekade-Projekt

Der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium NRW, Horst Becker, zeichnet das LIFE+ Projekt als UN-Dekade-Projekt aus (Foto: D. Albrecht). v. links: Thomas Deckert (Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft), Uwe Schölmerich (Forstamtsleiter Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft), Horst Becker (Parl. Staatssektretär Umweltministerium NRW), Klaus Striepen (Projektmanager LIFE+ Projekt), Karina Jungmann (Wissenschaftl. Mitarbeiterin LIFE+), Christian Chmela (Geschäftsführer Biologische Station Bonn/Rhein-Erft)

Das LIFE+ Projekt „Villewälder – Wald- und Wasserwelten“ wurde als Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. Der Parlamentarische Staatssekretär des Umweltministeriums NRW, Horst Becker, überreichte die Auszeichnung am 26. Oktober 2016 in einer Feierstunde inmitten des herbstlichen Eichenwaldes im Kottenforst bei Bonn. Damit wird das Projekt als hervorragendes Beispiel gewürdigt, wie die biologische Vielfalt unserer heimischen Eichenwälder gesichert werden kann, ohne auf die Holznutzung verzichten zu müssen.

Die Villewälder beherbergen eines der größten Vorkommen der europaweit geschützten wechselfeuchten Eichen-Hainbuchenwälder. Diese Wälder sind Lebensraum für viele seltene und gefährdete Tierarten wie Mittelspecht, Bechsteinfledermaus, Wildkatze und Kammmolch.

Im LIFE+ Projekt „Villewälder – Wald- und Wasserwelten“ setzen sich das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft (Wald und Holz NRW) als Projektträger und die Biologische Station Bonn / Rhein-Erft gemeinsam für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt der Villewälder ein. Das Projekt dauert von 2014 und 2019. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des europäischen Förderprogrammes LIFE+ zu gleichen Teilen durch die Europäischen Union und das Umweltministerium NRW.

Vieles ist bereits erreicht.

Mit großem Engagement setzt das dreiköpfige Projektteam um den Diplom-Biologen Klaus Striepen die Projektmaßnahmen um. In 750 Hektar Eichenwald sind wertvolle Biotopbäume bereits gesichert worden. Sie sollen uralt werden können und als Lebensraum für Spechte, Fledermäuse und holzbewohnende Käfern dienen. Der Rückbau der Entwässerungsgräben auf einer Länge von 17 Kilometern stellt im Südteil des Kottenforstes den natürlichen Wasserhaushalt der Waldböden wieder her. Auf einer Fläche von 19 Hektar leiten neu gepflanzte junge Eichen die Entwicklung zu strukturreichen Eichenwäldern ein. In 50 Veranstaltungen konnten sich Bürgerinnen und Bürger in den letzten zwei Jahren über die ökologische Bedeutung der Villewälder informieren. Das Projekt hat neue Partner für den Schutz der Villewälder gewinnen können. In Zusammenarbeit mit dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH werden seit dem Sommer 2016 Flächen unter einer Stromtrasse bei Vollmershoven zu artenreichen Wiesen mit Orchideen, Arnika, Teufelsabbiss und Co. entwickelt.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.

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