Wald- & Wasserwelten

Ein Star im lichten Eichenwald

Star im Prachtkleid

Er ist ein wenig kleiner als die Amsel aber deutlich farbenprächtiger und in seinen Gesangskünsten ein echter Virtuose. Im vergangenen Jahr wurde er vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) und LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) zum Vogel des Jahres gekürt: Der Star (Sturnus vulgaris).
 

Star an Bruthöhle

Er gilt als  typischer Frühlingsbote und wird in vielen Volksliedern besungen. Allerdings ist er gebietsweise selten geworden. Das hängt zum einen mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem damit verbundenen Einsatz von Insektiziden und Herbiziden zusammen. Dadurch ist insbesondere in der Brut- und Aufzuchtzeit der Jungen das Nahrungsangebot knapper geworden. Zum anderen verschwinden durch Wärmedämmung und Haussanierung die Mauernischen und sonstige Hohlräume an unseren Häusern, die der Star als Brutstätten nutzt. Natürlicherweise ist er ein typischer Bewohner von Baumhöhlen. Hier nutzt er vorzugsweise von Bunt- oder Mittelspecht gezimmerte Höhlen oder durch Wind, Wetter oder Pilze entstandene Höhlungen, die in unseren Wirtschaftswäldern selten geworden sind.

In die Höhlen bringt er weiches Material, wie z.B. Federn, Wolle, Haare oder Grashalme ein, in die das Weibchen 4-8 blassgrünliche Eier legt. Der Star brütet meist zweimal im Jahr beginnend im April. Bereits Ende Januar / Anfang Februar werden die ersten Brutgebiete bezogen. Die Männchen sitzen nahe der auserkorenen Bruthöhle und singen mit heftig rudernden Flügeln. Der Gesang besteht aus vielen Elementen, die eine Reihe von Imitationen beinhalten. So werden nicht selten andere Vögel wie Turmfalke, Kleiber oder Rotmilan nachgeahmt. Aber auch Türquietschen, Handyklingeltöne oder Sägegeräusche werden teilweise sehr genau imitiert.

 

Waldrand in der Waldville

Wir kennen den Star als typischen Bewohner von Nistkästen in Parks, Gärten oder Streuobstwiesen sowie flussbegleitender Pappelreihen. Doch ist er gerade auch in alten und höhlenreichen Laubwäldern zu finden. Denn dort finden sich mit den Spechten diejenigen Initialarten, die ihm gute Brutmöglichkeiten verschaffen. In den Villewäldern leben die auch zur Brutzeit geselligen Vögel in Waldbeständen, die sich nahe dem Offenland befinden. Auf Wiesen, Weiden oder Brachen findet der Star seine Nahrung, die aus Sämereien, Insekten, Spinnen, Schnecken und Regenwürmern besteht und im Schutz des Waldes wird gebrütet. Optimale Brutbedingungen für die Art bieten die im Zuge des LIFE-Projektes geschaffenen Mittelwaldflächen in Waldrandlage.

 

Biotopholzsicherung in den Villewäldern

Durch die Sicherung von Alt- und Totholz schützt das LIFE+ Projekt langfristig den Waldlebensraum für den Star. Die markierten Biotopbäume werden nicht mehr genutzt, sondern verbleiben bis zu ihrem Lebensende im Wald. Mit ihren Spechthöhlen, markanten Astabbrüchen und Faulhöhlen dienen sie über viele Jahrzehnte als Brutbäume für den Star. Durch die Ausweisung großer Wildnisflächen und Biotopinseln, die sich nicht selten auch in Waldrandnähe befinden, werden auch große Waldflächen dauerhaft für den Star gesichert.

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