Der Eichelhäher - unser Pflanzhelfer beim Waldumbau

Bis in die 1950er Jahre wurden in den Villewäldern großflächige Reinbestände von nichtheimischen Nadelhölzern wie Fichte und Kiefer gepflanzt. Sie nehmen heute ein Viertel der Waldfläche ein und sollen langfristig wieder in die natürlichen Eichenwald-Lebensräume umgewandelt werden. Dazu wendet man hier das traditionelle Verjüngungsverfahren der unterstützten Hähersaat an.
Der Förster mit blauer Feder
Der Eichelhäher sammelt im Herbst Eicheln, Bucheckern sowie Haselnüsse und versteckt sie als Wintervorrat im Boden. Da die Vögel nur einen Teil der Früchte wiederfinden, keimen die „vergessenen“ Samen im Folgejahr und dienen so der natürlichen Verjüngung des Waldes. Dieser Prozess wird als Hähersaat bezeichnet.
Der Eichelhäher versteckt die Früchte auch in größerer Entfernung zum Mutterbaum. Dies führt zur Verbreitung der Eiche auch in Bestände von nichtheimischen Nadelhölzern wie Kiefer oder Fichte und schafft so die Grundlage zu deren Umwandlung in naturnahe Waldlebensräume.
Auf dem Tablett serviert 
Das Verhalten des Eichelhähers machen sich die Förster als forstliches Verjüngungs-
verfahren zunutze, indem sie dem Vogel aktiv Eicheln auf den hölzernen Hähertischen in den Waldflächen
anbieten. So wird der Vogel angelockt und "pflanzt" die Eiche in dem umliegenden Fichtenwald
Warum steht er Zaun im Wald?
Der Eichelhäher ist nicht der einzige Waldbewohner, der die Eichenverjüngung als Nahrung schätzt. Die Eicheln sind auch die Lieblingsnahrung der Wildschweine. Das Reh- und Damwild frisst im Winter die Knospen der jungen Eichenpflanzen. In den kommenden Jahren wird die Anzahl der jungen Eichen innerhalb und außerhalb des Zaunes verglichen. So kann beurteilt werden, ob sich auch andere Tiere an der Hähersaat bedient haben.