Kletterpflanzen
Dabei handelt es sich um Bäume mit reichlichem Efeu- oder Weinrebenbewuchs. Der Efeu wächst bevorzugt an Bestandesrändern bzw. in lichten Eichen-Mischbeständen an den Stämmen hinauf. Dabei werden Alteichen aufgrund ihrer lichten Kronen bevorzugt, während Schatt- und Halbschattbaumarten wie Hainbuche, Linde und Rotbuche eher gemieden werden. Grundsätzlich konkurriert der Efeu mit seinen Wirtsbäumen um das Sonnenlicht. Meist bedeutet der Bewuchs für Altbäume aber keine Gefahr, da er in den Grob- und Feinastbereich nicht hineinzuwachsen vermag. Dagegen können Jungbäume und Sträucher von Kletterpflanzen überwachsen und niedergedrückt werden (Hohlfeld 2001).
- Der Bewuchs sollte mindestens ein Drittel des Hauptstammes bedecken.
Bedeutung für die biologische Vielfalt
Efeu spielt in unseren Wäldern eine wichtige Rolle als Versteckmöglichkeit und Nahrungslieferant für die Tierwelt. Das Geflecht der Kletterpflanzen bietet Brutplatz für viele Vogelarten (Amsel, Singdrossel, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Sommergoldhähnchen, Schwanzmeise, Waldbaumläufer, Ringeltaube und Eichelhäher). Dichte Efeubestände in Astgabelnähe dienen als Auflagefläche für die Horste von Großvögeln. Vögel suchen während der Wintermonate die Efeugeflechte als deckungsreiche Schlafplätze auf. Die reifen Früchte sind gegen Ende des Winters eine wichtige Nahrung für Drosseln, Spechte und Stare.
Der Efeu blüht im Spätsommer auf, wenn unsere meisten Blütenpflanzen bereits abgeblüht sind und bildet eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Dies macht Efeubäume zu einem wichtigen Jagdrevier für Vögel und Fledermäuse. Auch Kleinsäuger nutzen das Geflecht als Schlaf-, Jagd- und Brutplatz.
Recht
Bäume mit diesem Mikrohabitat besitzen keinen gesetzlichen Schutz.
- Efeubewuchs an einer Eiche
- Efeubewuchs an Totholz