15. Juli 2015 - Ein neues Zuhause für "rheinische" Wildpflanzen
LIFE+ Projekt beginnt mit der Wiederherstellung von artenreichen Waldwiesen
Bunte und artenreiche Wiesen sind sehr selten geworden in dem intensiv genutzten Ballungsraum zwischen Köln und Bonn. Aktuell beginnt das LIFE+ Projekt im FFH-Gebiet „Villewälder bei Bornheim“ zwischen Weilerswist und Brühl mit der Wiederherstellung von blütenreichen Waldwiesen durch die Übertragung von Mahdgut.
Während die Mitarbeiter und die ehrenamtlichen Helfer der Biologischen Station Bonn / Rhein-Erft die Mahdgutübertragung durchführen, wird Frau Karina Jungmann vom LIFE+ Projektbüro die Naturschutzmaßnahme erläutern.
„Der Rückgang von seltenen Wiesenkräutern und -gräsern ist alarmierend. Durch die Aufwertung der Waldwiesen schaffen wir neue Lebensräume für heimische Wildpflanzen. Davon profitieren auch viele Insekten, die auf den blütenreichen Wiesen günstige Lebensbedingungen finden.“ betont der Projektleiter des LIFE+ Projektes Klaus Striepen.
Die Mahdgutübertragung ist eine erprobte Methode zur Aufwertung artenarmer Wiesen. Dabei wird eine Spenderfläche mit vielen unterschiedlichen heimischen Wiesenpflanzen nach der Samenreife abgemäht und das Mahdgut direkt auf die Zielflächen übertragen, so dass sich die Arten etablieren können.
Da es in unserer Region nur noch wenige Spenderwiesen gibt, reicht das gewonnene Mahdgut alleine nicht aus. Deshalb wird darüber hinaus Regiosaatgut, d.h. die Samen von Wildgräsern und Wildpflanzen aus der Region, streifenweise eingesät. Dieses wurde in den Vorjahren von der Biologischen Station Bonn / Rhein-Erft gesammelt und von einer Saatgutfirma aufbereitet.
Ergänzend werden in den Gärten der Biologischen Station in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten der Universität Bonn ausgewählte Wildpflanzenarten wie Arnika, Heilziest und Teufelsabbiss angezogen. Diese Pflanzen werden ab dem Spätsommer direkt auf den Waldwiesen ausgepflanzt.
